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Jugendkanal darf kein Alibi-Angebot sein

Salomon: Fernsehen fit für die Gegenwart machen Der medienpolitische Sprecher der Fraktion GRÜNE, Alexander Salomon, erwartet von der morgigen Sitzung der Rundfunkkommission der Länder ein deutliches Signal für einen eigenständigen Jugendkanal von ARD und ZDF. „Wer sich die Altersstruktur des Publikums der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender anschaut, sieht deutlichen Handlungsbedarf“, sagte Salomon als jüngster Abgeordneter des Landtags. In einem gemeinsamen, öffentlich-rechtlichen Jugendkanal sieht er einen wichtigen Baustein einer Strategie, um verstärkt jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen. Ein gemeinsamer Jugendkanal dürfe kein Alibi-Angebot werden. Auch im Hauptprogramm müssten unterschiedliche Ziel-  und Altersgruppen berücksichtigt werden. Salomon sieht in einem gemeinsamen Jugendkanal mit beispielsweise politischen Sendungen und Nachrichten für Jugendliche nicht nur die Chance, jüngere Menschen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu binden, sondern auch ein Format mit einer Offenheit für dringend notwendige Experimente, um das Medium Fernsehen weiterzuentwickeln. „Eine enge Verzahnung in der Programm- und Redaktionsstruktur mit Online-Angeboten, eine dauerhafte Bereitstellung von Sendungen im Netz und als Stream, die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen und echte Interaktion mit den Zuschauerinnen und Zuschauern – all das sind Fernsehinnovationen, die einen Jugendkanal auch bei der digital aufgewachsenen Generation attraktiv machen würden“, so Salomon. Salomon warnte, dass ein Scheitern des Jugendkanals als Ausdruck von Besitzstandsdenken bei den Anstalten gewertet werden würde. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat jetzt die Chance, sich zu modernisieren und damit einer weiteren Marginalisierung entgegenzutreten. Diese Chance darf nicht verstreichen.“