Grüne wollen breiten Dialog zu Musikhochschulen

"Wir nehmen die Bedenken gegen die vorgeschlagenen Strukturreformen an den Musikhochschulen sehr ernst. Wir werden sie nicht ignorieren, sondern laden zu einem breiten, offenen Dialog über die Zukunft unserer Musikhochschullandschaft ein", betonte Uli Sckerl, parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Grüne im Landtag. Diesem Dialog diene unter anderem die große Anhörung im Landtag, die für Herbst zusammen mit der SPD-Landtagsfraktion geplant ist. "Wir Grünen wollen die Debatte versachlichen", sagte Manfred Kern, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion. Sckerl betonte: "Das Engagement der Beteiligten muss in die Suche nach dem bestmöglichen Weg fließen - nur so kommen wir auch voran. Dafür holen wir alle an einen Tisch." Das Land gebe derzeit noch mehr Geld aus, als es einnimmt, das müsse sich ändern, so Sckerl. Dafür müssten alle ihren Beitrag leisten, auch die Musikhochschulen. Deshalb habe Theresia Bauer einen Vorschlag gemacht.  "Bei ihrem Vorhaben um Konsolidierung unterstützen wir sie. Ihr Konzept muss sich ebenso der kritischen Prüfung stellen wie andere Vorschläge auch", so Sckerl. Der kulturpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Manfred Kern erläuterte, dass bei der Reform die dezentrale Struktur der Musikhochschullandschaft in Baden-Württemberg erhalten bleiben solle - und damit alle fünf Standorte. "Wir wollen die Qualität für die Studierenden an unseren Musikhochschulen im ganzen Land zukunftssicher ausbauen. Das geht nicht ohne strukturelle Reformen und nur mit Profilbildung an den einzelnen Standorten. Eine Pauschalkürzung über alle Standorte und Bereiche würde auf Kosten der Qualität gehen", so Kern. Er halte den Vorschlag der Ministerin für vernünftig, künftig weniger Studienplätze in der Klassikausbildung anzubieten. Uli Sckerl: "Ministerin Bauer hat mit ihrem Vorschlag die Diskussion eröffnet, die jetzt mit allen Beteiligten weitergeführt wird. Wir stehen dabei nicht unter Zeitdruck und sind für alle Vorschläge offen, die die Musikhochschulen weiterbringen. In diesem Dialogprozess müssen vielfältige Blickwinkel berücksichtigt werden. Entschieden wird am Ende - nach hochschulpolitischen, kulturpolitischen und haushaltspolitischen Gesichtspunkten."