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Nationalpark und Moorschutz gehen Hand in Hand

Der Moorschutz ist ein wichtiger Bestandteil der umfassenden Naturschutzstrategie für Baden-Württemberg. Diese beinhaltet, dass ein Programm „Klimaschutz und Moore“ bis Ende 2013 entwickelt werden soll, da Moore einen wesentlichen Beitrag als CO2-Speicher leisten. Gerade im Nordschwarzwald, aber auch im Voralpenland sind in Baden-Württemberg noch Moore vorzufinden, die mittlerweile nur noch 1,5 % der Landesfläche ausmachen. Die Gebietskulisse des Nationalparks Nordschwarzwald bietet die besten Voraussetzung für Moore, da die Entstehungsbedingungen für die ökologisch wertvollen Hochmoorflächen in Gebieten mit hohen Niederschlägen zu finden sind (im Nordschwarzwald sind das bis zu 2500 Liter im Jahr). Die dazu herrschenden kühlen Temperaturen tragen zusätzlich zu einer stetigen Humusanreicherung bei und führen zusammen mit der hohen Feuchtigkeit zur Moorbildung. Viele dieser Hochmoorflächen zählen bereits zu den ersten Naturschutzflächen in Baden-Württemberg, die es weiter zu schützen und zu erhalten gilt. Für die wesentlich größere Anzahl von Niedermooren vor allem im Alpenvorland müssen Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung entschärft werden, weshalb eine Kompetenzstelle Moorschutz eingerichtet werden soll. Da zahlreiche Moorflächen durch land- oder forstwirtschaftliche Nutzung in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten drainiert wurden, sollen diese wiedervernässt und regeneriert werden. In der Naturschutzstrategie des Landes ist geplant, alle regenerationsfähigen Hochmoore (diese umfassen circa 500 Hektar) auf diese Weise zu renaturieren und wieder ihrer natürlichen Funktion als CO2-Senken zuzuführen. Damit leisten die Moore einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Niedermoorflächen (die circa 34000 Hektar ausmachen) sollen dagegen in ihrer Nutzung schrittweise so angepasst werden, dass der Ausstoß von Klimagasen (die durch die Nutzung freigesetzt werden) so weit als möglich reduziert wird. Das bedeutet, dass bis 2020 die Wiedervernässung von mehr als 50 Prozent der Hochmoore und 10 Prozent der Niedermoore eingeleitet wird und zusätzliche 20 Prozent der Niedermoore einer moorangepassten Nutzung zugeführt werden. Das Moorschutzkonzept der grün-roten Landesregierung sieht vor, dass Waldmoore durch Wiedervernässungsmaßnahmen und die Entfernung von Baumanpflanzungen, welche den Moorkörper austrocknen, revitalisiert werden. Für die zukünftige weitere Konzeption des Nationalparks ist ein Abgleich mit der Moorschutzstrategie wesentlich. Dies bedeutet, dass der Schutz von Waldmooren und geeignete Wiedervernässungsmaßnahmen mit der Konzeption des Nationalparks abgestimmt werden muss.