Bundesregierung setzt unser Trinkwasser aufs Spiel

„Da die Bundesregierung kein Fracking-Gesetz auf den Weg gebracht hat, müssen die Menschen in Baden-Württemberg um ihr Trinkwasser fürchten. Das sind sehr schlechte Nachrichten für den Bodensee und damit für das ganze Land“, kritisierte Edith Sitzmann, Vorsitzende der Fraktion Grüne im Landtag, die schwarz-gelbe Koalition in Berlin. Fracking bleibt grundsätzlich erlaubt, da die Bundesregierung in über drei Jahren kein Gesetz hinbekommen hat. Die Unionsfraktion im Bundestag werde in dieser Wahlperiode keinen Gesetzentwurf einbringen, hatte Bundesumweltminister Peter Altmaier am Dienstag mitgeteilt. Der Persilschein für die umstrittene Gasfördertechnik gefährde einen der größten Süßwasserspeicher in Mittel- und West-Europa – den Bodensee. „Fracking gar nicht zu regeln ist noch schlimmer als die im Vorfeld diskutierte Fracking-Erlaubnis, die wenigstens den Bodensee vor den Chemie-Cocktails geschützt hätte“, erklärte die Fraktionschefin. Die Grünen im Landtag sind weiterhin überzeugt, dass ein umfassendes Verbot von Fracking der richtige Weg ist. „Durch Fracking gewonnene Gasvorkommen reichen nur für wenige Jahre. Dafür darf die Bundesregierung unser Trinkwasser nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, sagte Sitzmann. Die Risiken seien zudem nicht kalkulierbar. Die Zukunft gehöre den Erneuerbaren Energien. Die Suche nach Gasvorkommen in tiefen Gesteinsschichten kann schwere Folgen für die Umwelt haben: Unter hohem Druck wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien ins Gestein gepresst, das Schiefer aufbrechen und Gas an die Oberfläche befördern soll – bei dem Gemisch handelt es sich um einen Giftcocktail.