Mobilität

Neubaustrecke Wendlingen – Ulm soll nicht auf Stuttgart 21 warten

Fraktion GRÜNE BW

Bei einem Besuch auf der Baustelle am Portal des Boßlertunnels am Fuße des Aichelbergs haben sich die VerkehrspolitikerInnen der grünen Landtagsfraktion zusammen mit Matthias Gastel, dem bahnpolitischen Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, über den aktuellen Stand der Bauarbeiten für die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm erkundigt. Jörg Rainer Müller, DB-Projektleiter für den NBS-Abschnitt Albaufstieg, bestätigte, dass die Bauarbeiten gut im Zeitplan seien. Die erste Tunnelröhre des Boßlertunnels ist fertig gebohrt und mit Betonringen – den sogenannten "Tübbinge", die direkt vor Ort produziert werden - ausgekleidet. Und für die zweite Tunnelröhre wird die Tunnelvortriebsmaschine „Käthchen“ aktuell vorbereitet und aufgebaut. Hermino Katzenstein, Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehr der grünen Landtagsfraktion, zeigte sich beeindruckt von der Ingenieursleistung und froh über den guten Verlauf der Arbeiten: „Wir müssen die Kapazitäten und Reisezeitgewinne, die die Neubaustrecke bietet, als bald als möglich nutzen. Während noch nicht genau abzusehen ist, welche Verzögerungen sich bei Stuttgart 21 noch ergeben, sollte die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm unmittelbar nach ihrer Fertigstellung in Betrieb gehen.“ Leistungsfähige Anbindung an die Neckar- und Filstalbahn notwendig Es macht nach Ansicht der grünen VerkehrsexpertInnen keinen Sinn auf die Fertigstellung des Tiefbahnhofs in der Landeshauptstadt zu warten und über längere Zeit Züge nur zur Tunnelbelüftung fahren zu lassen, wie es beim Bahnanschluss des im Bau befindlichen neuen Berliner Flughafens BER notwendig ist. „Da abzusehen ist, dass die Neubaustrecke rechtzeitig und vor Stuttgart 21 in Betrieb genommen werden kann, ist eine leistungsfähige Anbindung an die Neckar- und Filstalbahn umso wichtiger“, sagte Hermino Katzenstein. „Der Bund muss bei der Wendlinger Kurve dringend nachbessern, diesen geplanten Engpass beseitigen und sie unbedingt zwei- statt nur eingleisig ausbauen.“