Grüner Arbeitskreis besucht Albertville-Realschule in Winnenden

Gedenken und Information fünf Jahre nach dem Amoklauf Der Arbeitskreis Innenpolitik der Grünen Landtagsfraktion war fünf Jahre nach dem schrecklichen Amoklauf in Winnenden und Wendlingen an der Albertville-Realschule zu einem Besuch am Mahnmal des 11. März 2009 und zum Gedenken der Opfer. Bei dem ganztägigen Termin informierte sich der Arbeitskreis um den Vorsitzenden Uli Sckerl mit den örtlichen Akteuren darüber, wie die damaligen Handlungsempfehlungen des Sonderausschusses Winnenden in die Tat umgesetzt wurden. „Ich habe einen Traum“ Empfangen wurden die Gäste in der Albertville-Realschule von Rektor Sven Kubick und OB Hartmut Holzwarth. Um das Gute, die Zukunft, zu betonen und nicht vor dem Verbrechen zu kapitulieren, beschlossen Schulgemeinschaft und Gemeinderat nach dem Amoklauf, die Schule teilweise neu aufzubauen. Heute hat die Schule einen lichtdurchfluteten, freundlichen Neubau und wirkt einladend. Außerdem wurden Sicherheitseinrichtungen installiert, die dem Arbeitskreis vorgesellt wurden. Die drei ehemaligen Schulräume, in denen die schrecklichen Taten einst geschahen, wurden in einen Gedenkraum, eine Bibliothek und eine Schülerwerkstatt umgestaltet. In Letzterem bedrucken Schüler T-Shirts mit dem Motto der Schule: „Ich habe einen Traum.“ Handlungsempfehlungen nachhaltig umsetzen  „Vieles wurde umgesetzt, einiges muss der Landtag noch nacharbeiten, das ist unserer Aufgabe “ fasst Uli Sckerl, Sprecher des AK Innenpolitik, die anschließende Diskussion und das Fachgespräch zusammen. Bemängelt wurde beispielsweise die unzureichende Versorgung mit Psychologen, die sich auf  Traumatherapie spezialisiert haben, da dies nicht mit Schulpsychologen abgedeckt werden könne. Als ebenso notwendig wurde erachtet, dass die nach dem Amoklauf entwickelten Präventions- und Schulungsangebote für Schulen landesweit bekannt gemacht werden; hier kann und muss die Nachfrage noch steigen. Ebenfalls kritisch zu bewerten bliebe, dass im Bereich der Gewaltprävention an Schulen das Innen- und Kultusministerium nebeneinander arbeiten. Und als letzter Punkt habe sich der Umgang mit Waffen im Land deutlich verbessert. Dies hat nicht zuletzt mit stärkeren und anlassbezogenen Kontrollen zu tun. Dennoch müsse dieser Aufgabe noch intensiver nachgegangen werden, um eine sichere Aufbewahrung der Waffen in ganz Baden-Württemberg durchzusetzen. Der Arbeitskreis versprach die genannten Punkte anzunehmen, zum Beispiel durch einen Antrag zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen. Sckerl: Präventionsangebote im Land zusammenführen! Die Vertreter des „Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden“ Herr Schober und Frau Mayer kritisierten die zeitlich begrenzte Projektförderung und das Entfallen finanzieller Zusagen durch das Land, so sei eine nachhaltige Arbeit an Schulen nicht möglich. Es sei sinnvoll, nach dem Beispiel anderer Bundesländer einen Landespräventionsrat mit Sitz und Stimme alle im Präventionsbereich tätigen einzurichten, der die Präventionsarbeit koordinieren und Doppelstrukturen vermeiden soll. Auch hier will der Arbeitskreis bereits begonnene Gespräche in diese Richtung weiterführen. Zum Ende des informativen und eindrucksreichen Tages in Winnenden dankte Uli Sckerl im Namen der Fraktion Grüne dem scheidenden Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Hardy Schober für seine verdienstvolle und gute Arbeit. Weitere Informationen: Stiftung gegen Gewalt an Schule - Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden Pressemitteilung des Landtages zu Konsequenzen aus dem Amoklauf von Winnenden