Bauen und Wohnen

Innovationsforum Lehmbau

Seit Jahrtausenden genutzt und wieder groß in Mode - zu Unrecht fristete der Lehmbau in den letzten Jahren ein Nischendasein als Werkstoff für Liebhaber und Allergiker. Mit dem Innovationsforum Lehmbau und dem Lehmbaupreis BW, der in diesem Sommer erstmalig ausgelobt wird, setzt die Landesregierung nun weitere Anreize für das Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen und rückt den Baustoff Lehm in den Fokus.

Gudula Achterberg MdL, im Grünen Arbeitskreis Landesentwicklung und Wohnen zuständig für nachhaltige Baustoffe, sagt dazu: „Beton ist ein Grundbaustein unserer modernen Zivilisation, aber leider auch ein massives Problem für unsere Umwelt.“ 30 Prozent des CO2-Ausstoßes, 40 Prozent des Energieverbrauchs, 50 Prozent des Ressourcenverbrauchs, 60 Prozent des Abfallaufkommens und 70 Prozent der Flächenversiegelung gehen alleine auf den Bausektor zurück.

„Mit der Holzbau-Offensive, der Förderung von Recyclingbeton, so genanntem R-Beton, und der Förderung von Spitzenforschung im Bereich der Baumaterialien tut das Land bereits viel dafür, den Bau- und Gebäudesektor auf seinem Weg hin zur Klimaneutralität zu unterstützen. Es freut mich sehr, dass der Baustoff Lehm nun wieder in den Fokus rückt, denn er ist regional erhältlich, hat eine sehr gute CO2-Bilanz und kann dank moderner Fertigungstechnik preiswert und effizient genutzt werden. Lehm ist einer von vielen vielversprechenden Werkstoffen auf unserem Weg hin zu nachhaltigerem Bauen und Wohnen, so Gudula Achterberg MdL.

Alle Maßnahmen, egal ob PV-Pflicht, Energiestandards oder Wärmepumpen sind Bausteine in einem umfassenden Maßnahmenpaket, das nur in der Gesamtbetrachtung Sinn ergibt. Achterberg verweist auf den großen Veränderungsprozess, der auch beim Bauen in vollem Gange ist: „Uns allen muss klar sein, dass wir gerade das schmerzhafte Ende des fossilen Zeitalters erleben. Die Umwälzungen und Anstrengungen, die vor uns liegen, sind gewaltig, aber gemeinsam werden wir den Wandel schaffen. Und wir könnten die Chancen einer regionalen Wertschöpfung nutzen. Das verstärkte Bauen mit Lehm und anderen nachhaltigen Rohstoffen ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, blickt Gudula Achterberg optimistisch in die Zukunft.