Zu Besuch im Jugendgefängnis: Ausbildung in der Strafvollzugsanstalt Adelsheim

Dieses Schiff hat ein Insasse gebaut - die Jugendlichen werden hier ausgebildet.
Anstaltsleiter Rainer Goderbauer, Jens Braunewelle (Justiziar der Fraktion), Willi Halder, Jürgen Filius, Daniel Lede Abal, Andrea Lindlohr (v. l.)
Die Abgeordneten in der Schule der Justizvollzugsanstalt.
Auch die Abläufe in der Anstalt sind für die Abgeordneten wichtig.

Der Arbeitskreis „Recht und Verfassung“ der GRÜNEN Landtagsfraktion besuchte im Rahmen seiner Klausursitzung die Jugend-Strafvollzugsanstalt in Adelsheim und informierte sich über den Jugendvollzug und die Unterbringungssituation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Jürgen Filius, Vorsitzender des Arbeitskreises Recht und Verfassung, Andrea Lindlohr, stellvetretende Fraktionsvorsitzende, Willi Halder, Mitglied im Ausschuss für Recht und Verfassung, und Daniel Lede Abal, Vorsitzender des Arbeitskreises Integration, besichtigten die Zellen, den Besucherbereich und die Schuleinrichtungen. Beeindruckt zeigten sie sich von den professionell ausgestatteten Werkstätten, in denen die Inhaftierten in vielen unterschiedlichen Berufszweigen eine Ausbildung für das Leben nach der Haft machen und ihren Alltag mit sinnvoller Arbeit gestalten können. Über die hohe Motivation der Inhaftierten in Schule und Werkstätten konnten sich die Abgeordneten in den Schulräumen und bei der Besichtigung einiger Arbeitsergebnisse der Inhaftierten selbst ein Bild machen. Bei der anschließenden Diskussion mit der Anstaltsleitung wurden auch Probleme im „Knastalltag“ offen angesprochen. So kommt es wie in allen JVAs auch hier mitunter zu Gewaltdelikten unter Gefangenen. Schwierig sei zudem die Wiedereingliederung in den Beruf bzw. das Finden einer Ausbildungsstelle nach der Haftentlassung. Hier gebe es noch Verbesserungsbedarf bei der Unterstützung ehemaliger Häftlinge. Im Rahmen der Klausurtagung wurden dann Themen des Strafvollzugs intensiv diskutiert. Ein Thema war die Sanierung des Wohngruppenvollzugs, der den Inhaftierten mehr Platz und eine gemeinschaftsfördernde Unterbringung ermöglichen soll. Zudem wurde die Haftentwicklung in Baden-Württemberg erörtert. Dies ist für die Frage wichtig, ob angesichts sinkender Strafgefangenenzahlen der Neubau von JVAs in Baden-Württemberg erforderlich ist. Besonders hervorgehoben wurde das Programm „Schwitzen statt Sitzen“, das der Haftvermeidung dient und unnötige Hafterfahrungen verhindert.