Auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität

Prof. Dr. Udo Becker, Inhaber des Lehrstuhls für Verkehrsökologie an der TU Dresden, gab in seinem gut 40-minütigen Vortrag einen Einblick in die Studie zu den externen Kosten der Pkw-Nutzung, die im Auftrag der Grünen Fraktionen im Bundestag und im Europaparlament erstellt worden ist. Sie fasst wissenschaftliche Ergebnisse zusammen zu Lärm- und Luftverschmutzung, Unfallkosten sowie Kosten für den Klimawandel, die durch den motorisierten Individualverkehr entstehen. Die Präsentation zum Vortrag kann hier abgerufen werden. Im Anschluss an den Vortrag gab es Kurzstatements des Vorsitzenden des ADAC Württemberg e.V., Herrn Dieter Roßkopf, des Stellvertretenden Vorsitzenden des VCD Landesverbandes Württemberg e.V., Herrn Ingolf Hetzel und der Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Dr. Gisela Splett. Auf der Grundlage des Vortrags und der kurzen Stellungnahmen diskutierten die rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachgesprächs insbesondere folgende Fragen: ·         Welche Mobilitätsformen sind zukunftsfähig? ·         Welche Infrastruktur wird zukünftig benötigt? ·         Welche Maßnahmen sind erforderlich? Es wurde u.a. festgehalten, dass der Ressourcenverbrauch zur Sicherstellung der Mobilitätsbedürfnisse deutlich gesenkt werden muss. Als weitere Ziele wurde genannt, Mobilität für alle zu sichern, soziale Ungleichgewichte abzubauen und Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen. Die Diskussion über die künftige Ausgestaltung der Verkehrsinfrastruktur hätte den Zeitrahmen gesprengt. Bei tendenziell sogar rückläufiger Verkehrsleistung war den Diskutierenden aber klar, dass es künftig einen nur noch maßvollen Ausbau der Straßeninfrastruktur geben kann und der Schwerpunkt auf den Erhalt gelegt werden muss. Auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität sind viele kleine Schritte und ein Denken über längere Zeiträume notwendig. Prof. Becker schloss mit dem eindeutigen Apell, dass politische Gestaltung notwendig ist ebenso wie ein weiterer Diskussionsprozess mit allen Beteiligten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Fachgespräch vereinbarten, den Dialog fortzusetzen. Es wird angestrebt, im zweiten Halbjahr hieran anzuknüpfen.