Agrarpolitik und Ernährung

Nentwich: Containern ist Schritt zu weniger Lebensmittelverschwendung

Nach dem im Bund über straffreies Containern diskutiert wird, äußert sich Ralf Nentwich, Sprecher für Ernährung:

„Ich unterstütze den Vorschlag, das Containern zu entkriminalisieren. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung weniger Lebensmittelverschwendung. Es braucht aber noch weitere Schritte, um zu verhindern, dass Lebensmittel im Müll landen, die eigentlich noch gut sind.

Ein wichtiger Ansatz ist die Überarbeitung des Mindesthaltbarkeitsdatums – denn viele Produkte, die in original verschlossener Verpackung richtig gelagert werden, sind auch noch nach diesem Datum genießbar.

Einen weiteren Ansatz bieten die Tafelläden: Die Tafeln sollten noch besser an die Supermärkte angedockt werden. Derzeit kommen Fleisch und Fisch nicht in den Tafeln an, weil die Kühlketten unterbrochen werden. Wenn Fragen wie diese geklärt sind, könnte ich mir auch eine Pflicht zur Abgabe an Tafeln vorstellen.

Große Chancen bietet auch die Digitalisierung: Künstliche Intelligenz und digitale Verfahren in der Lebensmittelproduktion und im Handel helfen, den Einsatz und den Umgang mit Lebensmitteln besser zu kalkulieren. Gute Vorbilder gibt es beispielsweise im Bäckereibereich.

Und schließlich setzen wir auf Beratung und Coaching in Industrie, Handwerk und Lebensmittelhandel. So werden beispielsweise im Rahmen des Bio-Modellvorhabens die Landeskantinen intensiv beraten, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren – viele Einrichtungen arbeiten mittlerweile mit erfolgreichen Konzepten.“