Umwelt und Naturschutz

Mehr Schutz für Lebensraum Streuobstwiese

Pressemitteilung der Fraktion Grüne

Ralf Nentwich und Markus Rösler zum Europäischen Tag der Streuobstwiese: „Müssen Bestand dauerhaft sichern und vergrößern“

Stuttgart - Eine gesamtgesellschaftliche Allianz zum Erhalt der Streuobstwiesen in Baden-Württemberg: Dafür setzen sich die Grünen-Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich und Markus Rösler ein. „Der Lebensraum Streuobstwiese zählt zu den wichtigsten Kulturlandschaften Baden-Württembergs. Trotz vieler Gegenmaßnahmen haben die Bestände in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Wir benötigen einen neuen Ansatz, der Kommunen, Land und Wirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz, Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher zusammenbringt“, sagen die beiden Streuobst-Experten anlässlich des Europäischen Tags der Streuobstwiese (Freitag, 29. April 2022).

Insbesondere machen sich Nentwich und Rösler für naturnahe Streuobstwiesen stark – denn sie sind Lebensraum für Tausende Tier- und Pflanzenarten. Zur geplanten Novelle der Streuobstkonzeption sagen die beiden Grünen-Abgeordneten mit Blick auf das baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: „Das Konzept sollte innovative Ansätze zum Schutz der Obstbäume hervorbringen und einen Pakt für den Erhalt der Bestände enthalten. Es braucht dringend Lösungen, wie wir die Bestände dauerhaft sichern und sogar noch vergrößern können.“

Die beiden Streuobst-Experten fordern mehr Tempo bei der Entwicklung des im Koalitionsvertrag vereinbarten Landessiegels für Streuobst-Lebensmittel: „Dann wissen die Verbraucherinnen und Verbraucher, dass in dem Produkt wirklich nur Streuobst drin ist“, sagen Nentwich und Rösler und geben dabei zu Bedenken: „Allerdings lehren uns die vergangenen Jahre, dass es der Markt alleine nicht richten wird. Hier muss ein abgestimmtes und strategisch hinterlegtes Zusammenspiel aus verbesserten Marktbedingungen mit einem landesweiten Streuobstsiegel, Maßnahmen von Land und Kommunen und ehrenamtlichem Engagement von Naturschutz- und Obst- und Gartenbauvereinen greifen.“

Dazu gehören für die beiden Grünen-Politiker auch Maßnahmen, die innovative Streuobst-Verarbeiter und Vermarkter fördern – beispielsweise Streuobst-Cidre, Streuobst als Tafelobst und weiteren Streuobstprodukte. Zudem setzen sie sich für eine Stärkung der Baumschnittprämie und einen höheren Anteil von Streuobstprodukten in landeseigenen Mensen und Kantinen ein.

„Auch Streuobstmanagerinnen und -manager analog zu Bayern könnten beim Erhalt des Kulturguts eine wichtige Rolle spielen“, so Nentwich und Rösler weiter. Im Freistaat sind im Rahmen eines Streuobstpaktes die Streuobstmanager Ansprechpartner vor Ort für alle Belange rund um Pflege und Erhalt der Streuobstbestände.